Es ist erst wenige Tage her, da erhielten wir einen Anruf aus Bonn-Poppelsdorf. Im 3. Stock, auf einem Balkon würde eine Ente seit Anfang Mai brüten. Man sorge sich, wie die Küken unbeschadet den Balkon verlassen können. Der Balkon sei bereits so gesichert, dass die Küken nach dem Schlüpfen nicht runterfallen könnten. Seit rund 2 Wochen sucht man lokal nach Hilfe bei Tierschutzvereinen. Es gab aber leider nur Absagen und sei deshalb nun, auch wenn wir recht weit weg sind, bei uns gelandet. Richtig ist, dass wir in Bonn normalerweise nicht bei (Wild-)Tiereinsätzen tätig sind. 

Das Versetzen eines bebrüteten Nestes kommt für uns nicht in Frage. Nach einer Besprechung mit Teilen des Einsatzteams war für uns klar, wir lassen weder die Ente mit ihren zu erwartenden Küken, noch die Menschen die sich sorgten, hilflos zurück und sagten unsere Unterstützung zu.

Im Hintergrund planten wir einen möglichen Einsatz in Bonn-Poppelsdorf, wenn es so weit sein würde, die Enten-Mutter mit ihren Küken umzusetzen und suchten nach weiterer Unterstützung. Bei den örtlich ansässigen Tierschutzorganisationen erhielten auch wir, genauso wie die Melder, nur Absagen. Die Feuerwehr der Stadt Bonn hat grundsätzlich eine Tierrettung. Dort sicherte man uns Unterstützung zu, unter der Maßgabe, wenn nicht eine andere Einsatzlage dies verhindere. Am vergangenen Freitag war es dann so weit, die Küken waren geschlüpft und bereits gesichert. Wir nahmen erneut Kontakt mit der Feuerwehr der Stadt Bonn auf, diese riefen unsere Melder an und bereiteten sich auf das verbringen der jungen Entenfamilie vor.

Nachdem wir von den Meldern Fotos von ihrer Oase im 3. Stock erhielten, konnten wir nachvollziehen warum die Entenmama sich dort ihren Brutplatz ausgesucht hatte. Zum Glück waren die Balkonbesitzer so umsichtig, dass es dort an nichts mangelte.

Wir danken der Feuerwehr der Stadt Bonn für ihre Unterstützung, dass die Entenfamilie nun einen Platz zur Aufzucht der Küken am Wasser finden konnte.